Mähroboter können zur Gefahr für Igel und andere nachtaktive Tiere werden
(© Uwe Steib)
Was für viele Menschen bequem ist, kann für Tiere tödlich enden: der Einsatz von Mährobotern. Wenn die Geräte nachts über den Rasen fahren, stellen sie eine ernste Gefahr für Igel und andere nachtaktive Tiere dar.
Warum Mähroboter so gefährlich sind
Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv. Gerade zu der Zeit, in der viele ihre Mähroboter über Rasen ziehen lassen, begeben sich Igel auf Nahrungssuche und huschen durch unsere Gärten. Droht auf ihren Streifzügen Gefahr, fliehen sie jedoch nicht, sondern rollen sich zusammen und bleiben regungslos liegen. Dieses typische Schutzverhalten versagt jedoch gegenüber Mährobotern: Geräte ohne geeignete Sensoren erkennen die Tiere nicht und können sie schwer verletzen. Viele der so verletzten Igel überleben nicht oder müssen eingeschläfert werden. Auch Frösche, Kröten und Molche sind gefährdet.
Mähroboter nachts ausschalten
Der hessische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) appelliert: Bitte lassen Sie Mähroboter nachts pausieren! Wer seine Geräte tagsüber und möglichst unter Aufsicht laufen lässt, sorgt dafür, dass der Garten sicherer für Igel & Co. bleibt – und verzichtet trotzdem nicht auf gepflegten Rasen.
Nachtfahrverbot als sinnvoller Schritt
Um nachtaktive Tiere besser zu schützen, empfiehlt der BUND Hessen ein Nachtfahrverbot für Mähroboter. Leider gibt es bisher in keiner hessischen Stadt eine solche Regelung. Andere Kommunen wie Köln, Mainz und Düsseldorf sind hier bereits weiter: Dort ist der nächtliche Betrieb der Geräte untersagt.
Igel gesichtet? Jetzt Sichtung online melden!
Um mehr über den Zustand der Igelpopulation in Hessen zu erfahren, ruft das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) dazu auf, Igel-Sichtungen zu melden. Wir unterstützen diese wichtige Aktion für den Artenschutz!
Melden Sie Ihre Beobachtung einfach und schnell über das Meldeportal des HLNUG. Jede Meldung hilft, den Igel besser zu schützen.
Hintergrund
Der Westeuropäische Igel steht zunehmend unter Druck. In der Roten Liste der Säugetiere Hessens (2023) wird er bereits auf der Vorwarnliste geführt. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) stuft ihn seit 2024 sogar als potenziell gefährdete Art ein. Zu den Hauptursachen zählen die Zerschneidung und der Verlust von Lebensräumen, der Straßenverkehr sowie der Rückgang an wirbellosen Beutetieren, die dem Igel als Nahrungsgrundlage dienen. Zusätzliche Gefährdungsfaktoren – etwa der Einsatz von Mährobotern – verschärfen die Situation weiter.