Kreisverband Werra-Meissner

Altes Schachtloch Fürstenhagen

NATUR-ASYL „Altes Schachtloch Fürstenhagen“

Altes Schachtloch Fürstenhagen Altes Schachtloch Fürstenhagen

 

Über Jahrhunderte benutzten die Menschen den Alaun als Heilmittel bei Haut- und Darmkrankheiten, schlecht schließenden Wunden und Blutungen. Der Rasierstift "Blutstiller" ist vielleicht Manchem noch bekannt. Ebenso wichtige Abnehmer für den Alaun waren seit dem Mittelalter die Weißgerber, die feines Ziegen- und Schafleder damit haltbar und geschmeidig machten.

Alaun wurde aus Braunkohle gewonnen. Ein Brei aus präparierter Kohle und Wasser wurde verdampft. Der Alaun setzte sich als farbloses kristallines Salz ab.

Um an die unterirdische Lagerstätte zu kommen, grub man ein Erdloch (Schachtloch). Der Aushub wurde daneben zu einem Hügel aufgeschüttet.

1841 wurden so von 32 Arbeitern 900 Maß Kohlen gefördert. Das ergibt sich aus alten Aufzeichnungen, die der Landesbibliothek in Kassel vorliegen.

Mit Beendigung des Abbaus füllte sich das Schachtloch mit Wasser.

Im Uferbereich des ehemaligen Schachtloches haben sich Rohrkolben und Fieberklee angesiedelt. Umrahmt wird der kleine Teich mit Gehölzstrukturen aus Wildkirschen, Ebereschen, Eichen, Wildrosen und Weiden. Das Gewässer mit seltenen Gästen wie Zwergtaucher und Gänsesäger, dient auch als Reproduktionsraum für Amphibien.

Um 1990 wurde es gelegentlich als Angelteich genutzt, wodurch ein Bestand an Fischen erhalten blieb, nämlich Karpfen, Karauschen, Rotfedern und Schleien. Diese verringern allerdings den Amphibiennachwuchs. Deshalb wurde erwogen, den Fischbestand zu reduzieren. Das geschah aber nicht, weil die Fischbrut und Jungfische dem Graureiher, Eisvogel und Schwarzstorch eine leckere Nahrung sind. Teich und Hügel mitten in der landwirtschaftlichen Nutzfläche sind eine Nische für verschiedene Tier- und Pflanzenarten geworden, ein Kleinod.

Die Infotafel des BUND:

Infotafel Altes Schachtloch Fürstenhagen Infotafel Altes Schachtloch Fürstenhagen

Ansprechpartner

Thomas Reimann


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